Mobilisierungsmaterial 2009

Mobilisierungsmaterial 2009
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Fleyer für Info- und Mobilisierungsveranstaltungen in Kiel

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Nächstes Jahr findet das Global Economic Symposium wieder statt!
Hoffentlich befinden sich dann viele von euch im Vorbereitungskreis wieder!
Im Bereich Presse findet ihr die Aktivitäten im Jahr 2009!

Dezentraler Aktionstag am Freitag in Plön!

Kundgebungen am Freitag in Plön:

15.30 Arbeitsamt (Lütjenburgerstraße 9-10)
16.30 DHL (Langestr. 18)
17.30 Ausländeramt, Kreisverwaltung Haus B
(Hamburgerstr./Seestr./Heinrich-Rieperstr.)

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4.Aktionstag gegen das GES Plön

Originalartikel unter Indymedia


Am Freitag, den 11.9.09., fand die Kampagne "Welcome to Reality: Abolish Capitalism- Die Ideologiemaschinerie des Global Economic Symposium" mit dem "Dezentralen Aktionstag" ihren Abschluss. Das Auftauchen von drei "Autonomen Nationalisten" der AG Kiel, völlig sinnentleerte Festnahmen von AktivistInnen sowie Pfefferspray Attacken durch die Polizei, stellten unangenehme Begleiterscheinungen dieses Abschlusses dar. Die GES-Protestkoordination wird nach einer internen Nachbereitung der gesamten Kampagne öffentlich die Diskussion über die Aktionstage und zukünftige Politik gegenüber des Gipfels suchen.
Nach den ersten militanten Aktionen im Zusammenhang mit dem GES ( http://de.indymedia.org/2009/09/259988.shtml & http://de.indymedia.org/2009/09/260174.shtml), der Demonstration am Dienstag in Kiel ( http://de.indymedia.org/2009/09/260274.shtml) zum Gipfelausrichter, dem "Institut für Weltwirtschaft", einem Infotag für die Plöner Bevölkerung am Mittwoch begleitet durch nächtliche Aktionen ( http://de.indymedia.org/2009/09/260483.shtml) sowie Vokü und Chilloutparty am Donnerstag, fand am Freitag der angekündigte "Dezentrale Aktionstag" in Plön statt. Aufgerufen hatte die GES Protestkoordination, die ihre Mobilisierung für die vier Aktionstage auch als Baustein für eine kontinuierliche antikapitalistische Praxis in der Kieler Linksradikalen versteht, sowie als Basis für breitere Proteste gegen das GES im nächsten Jahr.

Nach der zwar allgemein als inhaltlich und praktisch positiv bewerteten, aber mit knapp 150 TeilnehmerInnen nur mäßig bis schwach besuchten Demonstration am Dienstag, waren die Erwartungen an die TeilnehmerInnenzahl für Freitag nicht allzu groß gewesen. Das ca. 50 AktivistInnen dem Aufruf folgten, war in der Hinsicht nicht unbedingt enttäuschend. Mit Transparenten u.a. für globale Bewegungsfreiheit, mehreren großen und einer riesigen Schwarz-Roten Fahen und einem Megaphon zogen diese von dem schwer Polizeibewachten Bahnhof zum ersten Kundgebungsort, der Plöner Arbeitsagentur. Dort wurde in einem improvisierten Redebeitrag auf die herablassenden Praktiken dieser staatlichen Institution aufmerksam gemacht, in der Arbeitslose als Problemfaktoren, als Unfähige behandelt werden, die den Bredürfnissen der Arbeitswelt wieder angepasst werden müssen. Solch eine Ideologie, für die das GES steht, geht immer noch von einem prinzipiellen Wachstum für die Ewigkeit aus, von der Möglichkeit der Vollbeschäftigung, wobei "Beschäftigung" nicht als das wahrgenommen wird, was das Wort in vielen Fällen tatsächlich bedeutet- nämlich prekarisierte Scheißarbeit - sondern als Selbstverwirklichung und Chance zum Wohlstand. Dass diesem offensichtlichen Trugbild in der bürgerlichen Gesellschaft immer noch nachgehangen wird, liegt u.a. an genau den verklärenden Hirngespinnsten, wie sie von Think Tanks wie dem GES entworfen werdne, nämlich dass der potentielle Zustand der bürgerlichen Glückseeligkeit nur durch menschliche Irrationalität bisher verhindert wurde, die durch marktrationale Aufklärung zu besiegen sei.

Nachdem die Kundgebung, die aufgrund des "Hausrechts" des Eigentümers nicht direkt vor dem Eingang der Agentur stattfinden durfte, aufgelöst worden war, bewegten sich die Gruppen versprengt Richtung Innenstadt. Dort fanden sie wieder zusammen, um als unangemeldete Demonstration am Tagungsort Plöner Schloss und dem politischen Kirchentag vorbei zu ziehen. Der Ort der nächsten angemeldeten Kundgebung wurde erstmal links liegen gelassen, und stattdessen eine Zeitarbeitsfirma in der Hamburger Straße belagert. Hier wurde ein Transparent mit der Aufschrift "Leiharbeit abschaffen" entrollt, außerdem verteilten Aktivisten der FAU Flugblätter der bundesweiten Kampagne gegen Leiharbeit ( http://www.leiharbeit-abschaffen.de/). Ein ursprüngliches Vorhaben einiger AktivistInnen, die Räume der Leiharbeitsfirma kurzfristig zu besetzten, wurde im Anbetracht der Kräfteverhältnisse- um die Aktion herum hatte sich eine Riotpolizei Hundertschaft in Stellung gebracht- nicht eingeleitet. Bis zum Beginn der zweiten angemeldeten Kundgebung gegen den Kriegslogisten DHL zerstreuten sich die Gruppen wieder, und mischten sich v.a. unter den politischen Kirchentag, was zu einigen interessanten Begegnungen und Diskussionen führte. Auf der Kundgebung wurden dann die Arbeitsmarkt- und Expansionspolitik der deutschen Post- einem Hauptsponsoren des Gipfels- und speziell die Profitschaffung durch die Beteiligung an Kriegen durch die Deutsche Post Tochter DHL thematisiert. Es wurde auch in Frage gestellt, wie glaubwürdig die alternativen Phrasen des GES angesichts der Teilhabe solcher Großkonzerne wie der Deutschen Post, aber auch Porsche oder BASF sein könne.

Nach dem Auflösen der zweiten Kundgebung zogen die zerstreuten Gruppen zu einem angeblichen "Mahnmal" gegen Krieg am Plöner Stadtrand. Auf diesem ist zentral der Spruch "Die Opfer Mahnen uns" zu lesen, daneben ist ein deutscher Soldat zu sehen. Hier wurde verdeutlicht, dass der derzeitige Diskurs um "Frieden" ein scheinheiliger und Kriegsbegünstigender ist, dass gerade in der Krise durch die Intervention des Staates in die Ökonomie die Rüstungsindustrie ungemein ausgebaut werde, sowie dass im Land der TäterInnen ein nicht weiter kommentiertes Statement wie "Die Opfer mahnen uns" geradezu zynisch wirkt. Hier kommt die allgemeine BRD Sicht zum Ausdruck, selbst Opfer der beiden Weltkriege zu sein, die von deutschem Boden über die Menschheit getragen wurden.

Die Polizei hatte diese Aktion gar nicht auf ihrem Schirm gehabt, und reagierte um so verwunderte, als sich die Gruppen kurz darauf in der Innenstadt wieder zusammenfanden. Ziel war nun ein Reisebüro der TUI, zu der sich zu einer erneuten unangemeldeten Demonstration zusammengefunden wurde. Vor der Demo hatte sich ein Aktivist im Anzug einen anderen geschnappt, und schleppte ihn im Polizeigriff unter "heftiger" Gegenwehr zur TUI Filiale, um ihn dort "kostengünstig abschieben zu lassen". TUI verdient über eine aufgekaufte österreichische Airline durch Charterflüge, die die EU organisiert, an Abschiebung. Dies wurde auf der spontanten Kundgebung vor der TUI thematisiert, genauso wie die repressive Abschiebepolitik der EU und der BRD insgesamt. Dass dabei eine Angestellte der TUI leicht in Panik ausbrach und aus der Filiale flüchtete, war eine unangenehme Begleiterscheinung einer ansonsten gut funktionierenden Aktion. In der Situation war es leider nicht möglich, mit der Frau ins Gespräch zu kommen, und ihr zu signalisieren, dass hier keiner ihr etwas zu leide tun wollte. Hier wäre es in den nächsten Tagen angebracht, nochmals für Klarheit zu sorgen.

Nur wenige Meter weiter die Fußgängerzone entlang entdeckten einige AktivistInnen dann drei Nazis der "AG Kiel", unter ihnen der bekannte Schläger Daniel Zöllner. Nachdem die Information durchsickerte, zog die gesamte Spontandemo vor das Café, in dem die Nazis saßen; von hier aus wurde den PassantInnen, anderen Café BesucherInnen sowie dem politischen Kirchentag von der Anwesenheit der Nazis berichtet, was jedoch keine Person großartig Interessierte. Da sich alle AktivistInnen spontan und unvorbereitet in diese Situation begeben hatten, konnte leider von zielgerichtetem Handeln keine Rede sein; vielmehr standen alle eher ratlos vor den Nazis herum, die sich grinsend ihre Handschuhe anzogen und provokativ mit einem kleinen Messer rumspielten. Die OrganisatorInnen beschlossen daraufhin, die AktivistInnen zur letzten angemeldeten Kundgebung vor der Ausländerbehörde zu mobilisieren, da ein konsequentes Einschreiten gegen die Nazis sich nicht zu entwickeln schien; die Stimmung unter den AktivistInnen war im Anschluss deutlich schlechter.

Vor der Ausländerbehörde wurde noch ein Redebeitrag zur Politik dieser Einrichtung gehalten, und zur solidarischen Selbstorganisation zur Bekämpfung dieser menschenverachtenden Politik aufgefordert. Damit gingen die Aktionstage gegen das GES offiziell zu Ende. Der Anmelder der Demonstration wurde daraufhin von der Polizei angesprochen, sie wolle die AktivistInnen nun zum "Schutz" gegen mögliche Naziübergriffe "begleiten". Darauf wurde nicht weiter eingegangen- warum, sollte sich nur 100 Meter weiter in Richtung Bahnhof zeigen. Einige AktivistInnen der "Clowns Army" hatten mit Kreide (!) etwas gegenüber der Polizeiwache geschrieben- und wurden dafür recht brutal festgenommen. Die herbeieilenden Mensch, die sich mit ihnen solidarisierten, wurden von der Polizei aggressiv angegangen, zwei Menschen bekamen Pfefferspray direkt ins Gesicht gesprüht, ohne danach weiterhin ein Interesse für die Polizei darzustellen. Der Aufforderung, die Festgenommenen allein zu lassen und Richtung Banhnhof zu ziehen, wurde nicht entsprochen. Erst als alle wieder aus der Wache entlassen waren, kehrten die angereisten AktivistInnen nach Kiel zurück.

Alles in allem machten sich nach diesem Tag gemischte Gefühle breit. Das Aktionskonzept war gegenüber der massiven Polizeipräsenz insofern bis zu den Festnamen erfolgreich, als dass die Polizei keinen Überblick über das Treiben der AktivistInnen hatte, und so unangemeldete Demonstrationen und Kundgebungen durchgesetzt werden konnten. Diese waren jedoch zum Teil etwas unstrukturiert und unorganisert; die Aktion mit den Nazis war ein absoluter Reinfall. Mit mehr Beteiligung wäre natürlich auch mehr möglich gewesen- also genung Optionen fürs nächste Jahr!!!

Plön: Aktionen und Kundgebungen gegen GES

Originalartikel unter Indymedia

Zusammenfassender Bericht über den 2. Aktionstag der Kampagne „Welcome to Reality! Abolish Capitalism- Die Ideologiemaschinerie des Global Economic Symposium sabotieren!“ Bisher gab es bereits ein Demonstration http://de.indymedia.org/2009/09/260274.shtml , sowie auch einige militante Ausdrücke von Protest in Kiel http://de.indymedia.org/2009/09/259988.shtml &
http://de.indymedia.org/2009/09/260174.shtml

Nacht von Dienstag auf Mittwoch:

An mehreren Brücken, Pfeilern und Häusern auf der Strecke Kiel-Plön sowie in Plön selbst werden mehrere Transparente unübersehbar platziert. Auf ihnen sind u.a. zu lesen: „Utopie des Kapitalismus zerfetzen“, „Keine Angst vor SchlossGESpenster“ (in unmittelbarer Sichtweite zum Tagungsort Plöner Schloss), „Abolish Capitalism“, „Kapitalismus töted“, „Feuer & Flamme dem Kapitalismus“, „Alles nur GESabbel“.

15:00 Uhr Plöner Innenstadt

Angemeldete Kundgebung der GES Protestkoordination auf dem Kirchenvorplatz angemeldet. Diese war in
erster Linie dazu gedacht, mit den Plöner und Plönerinnen in Kontakt zu
kommen. Am Anfang erschienen nicht bloß mehrere Polizisten in Uniform und
Zivil, sondern auch zwei Beamte der Kreisverwaltung, welche persöhnlich
sicherstellen wollten, dass der Auflagenbescheid (kein Müll! Infostand
auf 3 m² am Brunnen!)) auch unterschrieben wurde. Die Uniformierten
Staatshüter zogen bald ab, mehrere Streifenwagen umkreisten jedoch
regelmäßig den Marktplatz. Mindestens zwei Zivilpolizisten saßen die
nächsten drei Stunden extrem auffällig-unauffällig auf Bänken links und
rechts der Kundgebung herum.

Zunächst wurde gegen die sinnlose Auflage, sich in einem gschätzten
Abstand von 5 Metern vor der Fußgängerzone aufzuhalten, nicht
angegangen, so dass öfters vom Megaphon Gebrauch gemacht werden musste,
um auf die Existenz des Standes aufmerksam zu machen. Doch auch so
gesellten sich gleich zu Beginn interressierte BürgerInnen dazu, um mit
den AktivistInnen ins Gespräch zu kommen. Auf dem Infostand wurden
neben dem Aufruf der GES Protestkoordination zahlreiche Print- und DVD
Medien mit antikapitalistischem Themenbezug angeboten. Die Bandbreite
reichte u.a. von den Filmen "Das Ende der Vertretung/ Emmely und der Streik
im Einzelhandel" oder "Strike Bike", über Bücher wie „Klassen + Kämpfe“ der jour fixe, Infobroschüren über Globalisierung und Anarchosyndikalismu bis zu zapatistischen
Gegenentwürfen zur herrschenden Gesellschaftsform.

Am Rande der Kundgebung wurden von einem im Anzug als GES Teilnehmer
getarntem Aktivisten gefakte "Begrüßungsschreiben" des GES an die
PassantInnen verteilt. Diese thematisierten auf ironische Weise den
elitär-authoritären Charakter des GES (Text siehe unten).

Irgendwann wurde es den anderen AktivistInnen zu dumm, weiterhin an dem
ihnen zugewiesenen Standort "am Brunnen" zu verweilen, und verlegten
den Infotisch kurzentschlossen direkt an die Fußgängerzone. Dort sollte
es dann mit den Gesprächen mit PassantInnen erst richtig losgehen. Im
Minuten Takt wurden alle TeilnehmerInnen in Gespräche verwickelt, und
aufgrund der verschiedenartigen Zusammensetzung der
GesprächspartnerInnen entbrannte auch unter den PassantInnen selbst
hitzige Debatten. Sowohl TeilnehmerInnen des GES, als auch ein Polizist
und drei Bundeswehrsoldaten erregten sich am Thema
"Herrschaftsideologie", und stießen mit ihren Ansichten nicht bloß auf
Widerspruch in den Reihen der AktivistInnen. Das schließlich auch jede
dieser Personen irgendwann bei "Ja, ist schon ein Scheißsystem"
angelangte, wirkte doch recht erheiternd. Weniger Spaß verstand ein
Mann, der sich als "von der Kripo" ausgab, und wütend das einsammeln
von zwei kaputten Plakaten forderte.

Nachdem alle GES-Fake Texte, zahlreiche Aufrufe sowie auch einige
Infobroschüren zu den Themen "Globalisierung und Widerstand" unter die
Menge gebracht werden konnten, lösten die VeranstalterInnen die
Kundgebung wie geplant um 18:00 Uhr auf.

Hier noch der Text des GES- Begrüßungsfake:

Liebe Plönerinnen und Plöner!

Wir, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des diesjährigen
Global Economic Symposiums (GES), heißen Sie herzlich Willkommen in Ihrer
schönen Kreishauptstadt! Fühlen Sie sich frei, sich fast uneingeschränkt im
Stadtgebiet zu bewegen. Mit einem speziellen Passierschein können Sie sogar das Areal rund um die Fielmann Akademie betreten. Aber auch abgesehen davon haben Sie zwei Tage lang die seltene Ehre, hochrangige Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik ihre Nachbarinnen und Nachbarn nennen zu dürfen. Lassen Sie sich nicht von den Zäunen, Absperrungen und dem Sicherheitspersonal abschrecken: WIR vom GES sind anders, denn WIR setzten auf Dialog! So bescherten wir bereits am vergangenen Mittwoch Schülerinnen und Schülern des hiesigen Gymnasiums zwei äußerst lehrreiche Schulstunden mit einem Besuch in ihrer Aula. Diesen jungen Menschen konnte erfolgreich vermittelt werden, dass unsere Interessen- die der globalen Wirtschaftselite- auch die Ihrigen und die aller anderen Menschen dieser Welt sind. Und so sind wir gespannt auf die Anregungen und Ideen, die uns die Schülerinnen und Schüler für das GES mitgeben werden. Denn auch wenn diese jungen Leute den komplizierten Kosmos unseres Wirtschaftssystems noch nicht ganz durchschauen können, ist es für uns doch wichtig, zu wissen, was die Generation der zukünftigen Angestellten und Manager für Gedanken hat. Qualifizierungsmaßnahmen sowie neue Werbekonzepte lassen sich so schon im Voraus konzipieren, und somit viel Geld sparen. Vielen Dank dafür!!!
Unsere Welt hat sich Dank ausgefeilter Marktstrategien in den letzten 50 Jahren in einen wunderbaren Ort des Fortschritts entwickelt. So ist es heute möglich, überall und zu jedem Zeitpunkt zu arbeiten- flexibilisierte
Arbeitsmärkte, supranationale Abkommen und die modernen
Kommunikationstechnologien machen es möglich. Ganze Erdteile, deren Entwicklung lange Zeit unmöglich schien, sind heute in der Lage, für den Weltmarkt zu produzieren. Hätte sich ein chinesischer Reisbauer vor 20 Jahren vorstellen können, dass er in Zukunft Computerteile für Deutschland produzieren würde? Und auch deutsche Arbeitslose kannten bis vor wenigen Jahren nicht das Glück, bei ihrer Suche nach einer Anstellung (oftmals kostenlos!) von einem Computer unterstützt zu werden. In diesem komplexen und wunderbaren System greift ein Rädchen ins andere. Auf Treffen wie dem GES dirigieren wir dieses Konzert aus Handel, Produktion und Verwaltung, in dem auch Sie, lieber Plönerinnen und Plöner, die zweite Geige spielen.
Dass dabei auch Verstimmungen auftreten können, müssen wir zugeben. Gerade zurzeit haben wir mit erheblichen Dissonanzen im Orchester der
globalen Wirtschaft zu kämpfen. Und genau deshalb ist uns ja auch der Dialog
mit allen Musikantinnen und Musikanten so wichtig. Wenn Ihnen etwas an der
Organisation der Gesellschaft nicht passt, nur raus damit. Stellen Sie sich mit
Ihrer Kritik nicht ins Abseits, in dem Sie die Probleme in die eigene Hand
nehmen- vertrauen Sie sich lieber Leuten an, die etwas davon verstehen. Wir
nehmen Ihre Sorgen Ernst, schließlich sind auch wir auf Menschen wie Sie
angewiesen. Wenn Sie in diesen nicht ganz leichten Zeiten den Kopf nicht
verlieren und sich ruhig verhalten, werden sich die Bilanzen unserer Klienten
auch irgendwann wieder erholen. Und dann bekommen alle den Stück vom Kuchen, den sie verdienen. Also, Kopf hoch, und in die Hände gespuckt!
Ihre Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Global Economic
Symposiums 2009

Nacht von Mittwoch auf Donnerstag:

In der gesamten Plöner Innenstadt werden herrschaftskritische Parolen an entsprechende Orte gesprayt. In ihnen werden z.B. die Geschäfte mit Abschiebung angeprangert- so war bei TUI entsprechend zu lesen: „Kapitalismus heißt Abschiebung“; aber auch „Kapitalismus heißt Krise“ wurde so zentral in die Plöner Innenstadt getragen. Weitere Ziele der Nachtaktiven AktivistInnen waren mehrere Banken in der Innenstadt sowie- gleich mehrmals- Augenoptiker Fielmann, dessen Akademie als Hausherrin des Plönerschlosses Gastgeberin des Gipfels ist; außerdem mischt der Fielmann Konzern selbst kräftig in der Agenda mit.

Noch härter getroffen wurde Kriegslogist DHL (Deutsche Post Tochtergesellschaft). Hier ging eine Scheibe zu Bruch, ergänzt durch einen Farbanschlag. An dieser Stelle ist für morgen, den dezentralen Aktionstag auch eine Kundgebung angemeldet.
Zum Abschluss gab es dann das im Vorfeld angekündigte „Begrüßungsfeuerwerk“ für die TeilnehmerInnen des Gipfels. Laut, grell und Bunt wurde die Plöner Nacht in direkter Nähe zum Tagungsort durch Feuerwerkskörper und -Battarien erhellt; in der ganzen Stadt war die Aktion zu sehen und hören. Kurz darauf düsten Bundespolizei und Bundeswehr (!) mit hohem Tempo in die Plöner Innenstadt.

Trotz des hohen Polizeiaufgebots und Gipfel Security ging in beiden Nächten und am Tag nicht ein Anruf beim EA ein. Dieser ist noch bis morgen Abend permanent- 24 Stunden am Tag- besetzt. Hier die Nummer: 0431 5303436.

Heute, am Donnerstag, lädt die GES Protestkoordination zu Chill Out Party in den Kampagneninfopoint „Libertärer Laden“ in der Iltisstraße 34 in Kiel-Gaarden ein. Morgen enden die Aktionstage dann mit dem dezentralen Aktionstag ab 15:30 vor dem Plöner Arbeitsamt. Ab Kiel treffen sich die AktivistInnen um 14:15 am Hbf, und fahren um 14:30 mit dem Zug/Bus nach Plön.

Die Ideologiemaschinerie des Global Economic Symposium sabotieren!!!

p.s.: weitere Berichte und vor allem Fotos von den Aktionen wären als Ergänzung Klasse!